Insolvenz-Regel (Ein Lösungsansatz zur Eurorettung)
Zwei einfache Regeln zur Rettung des Euros | Stand 8.2.13 |
Ein Gedanke zur Lösung der momentanen Euro Krise, bzw. ein Lösungsansatz, wie dem Euro und der Einheit Europas geholfen werden kann, oder:
Euro-Rettungs-Regeln (zwei kleine Regeln und der Euro ist gerettet):
1. Insolvenz-Regel: Für Banken und Kreditinstitute müssen dieselben Gesetze gelten wie für jedes freie Unternehmen. (Insolvenz und Abwicklung bei Konkurs)
2. Einlagen/Kredit-Regel: Der Staat garantiert bedingungslos für Bankeinlagen und Bankkredite von Firmen und Privatpersonen. (nur für Einlagen und Kredite)
Kommentar zum Lösungsansatz: Es hört sich trivial und logisch an. Jeder denkt, ist das denn nicht schon so? Nein ist es leider nicht. Die Realität zeigt, dass die Gesetze der freien Marktwirtschaft, wie sie in Deutschland festgeschrieben sind, für Banken offensichtlich nicht mehr gelten. Sorge dafür, dass auch für Banken und Kreditinstitute dieselben Gesetze gelten wie für jeden freien Unternehmer. Ein Retten weil systemrelevant passt nicht zu einem freien Marktwirtschaftsteilnehmer. Das soll heißen, auch eine Bank muss bedingungslos dem Insolvenzrecht gehorchen. Die andere Alternative ist die Unfreiheit, sprich die Banken sind Allgemeingut und somit Staatseigentum. Dann aber bestimmt der Souverän (das Volk), wie mit notleidenden Staatsbetrieben zu verfahren ist.
Was passiert nun, wenn die beiden oben beschriebenen Regeln uneingeschränkte Gültigkeit hätten? Die Finanzwelt droht ganz offen mit einer Kettenreaktion, falls eine (systemrelevante) Bank zusammenbricht und nicht "gerettet" wird. Als Folge daraus malt sie das Szenario einer Weltwirtschaftskrise an die Wand. Dies würde wohl auch so eintreffen, wenn nicht die zweite Regel zum Gesetz erhoben würde. Sprich der Staat garantiert bedingungslos für die Einlagen und Kredite von Firmen und Privatpersonen bei den Banken.
Die Folge: Natürlich gehen einige Investmenthäuser und Banken in die Insolvenz und viele bestimmt auch Pleite! Und natürlich trifft dies auch viele brave, anständige und fleißig arbeitende Mitmenschen. Natürlich bringt eine Firmenpleite immer auch ungerechte menschliche Dramen und Tragödien mit sich, aber was geht da eigentlich ab?
Es fehlt uns nichts: Fehlt uns etwas, wenn wir ein paar Investmenthäuser weniger haben? Ist nicht genau das Gegenteil der Fall? Ich meine uns (Volk) geht‘s besser, wenn wir auf Dienstleistungen die sich Zertifikate, Derivate, Optionen usw. nennen verzichten. Sind diese Dienstleistungen denn nicht nur dazu da, Kapital auf Kosten der arbeitenden Bevölkerung zu vermehren? Warum nicht einfach verbieten? Warum subventioniert (Bankenrettung) ein Volk oder eine Saatengemeinschaft wie die Europäische Union private Institutionen, die ihm weder wirtschaftliche, noch soziale und auch keine ökonomische Vorteile bringen.
Nullsummenspiel: Haftet nun der Staat bedingungslos für Bankeinlagen und Bankkredite, (aber nicht für den Werteverlust oder Totalausfall von Aktien, Anleihen, Zertifikate, Derivate, Optionen, Swap’s usw.), dann wird das Ganze zum Nullsummenspiel. Warum? Nun die Schulden des einen sind immer die Guthaben des anderen! Fällt eine Bank aus, dann übernimmt der Staat die Einlagen und die Kreditforderungen. Global betrachtet ergibt die Summe daraus immer eine mathematische Null. Natürlich steigt dann die Zahl der Arbeitslosen aus der Investment-Branche. Im Grunde bezahlen wir die aber schon immer, über Zinsen und momentan durch die Bankenrettungs-Maßnahmen. Aber Hand aufs Herz, das sind ja alles intelligente und gut ausgebildete Menschen, die sich diese Branche herangezogen hat. Die finden sich in der neuen Realität schnell zurecht und können wieder produktiv oder dienstleistend für das Land aktiv werden.
Erklärung: Unser weltweit bestehendes Geldsystem ist ein Kreditgeldsystem. In Deutschland kamen mit der Einführung der D-Mark (Deutschen Mark, 1948) und dem Euro (2002) alle zusätzlichen Zahlungsmittel ausschließlich als Kredit in den Geldkreislauf. Das bedeutet, nur ein Bankkredit bringt das Zahlungsmittel Geld in den Geldkreislauf. Jeder Kredit des einen bedeutet aber immer sofort Guthaben beim Andern. Die Bank bucht lediglich um. So kann man sagen, alles Geld im Geldkreislauf ist sowieso geliehenes Geld und gehört letztendlich der Bank. Wenn nun bei Ausfall einer Bank der Staat bürgt, ist das für ihn (global betrachtet), risikofrei.
Anmerkung zur Insolvenz: Wenn ein Betrieb Insolvenz anmeldet, dann sagt man auch er wird abgewickelt. Dies gilt natürlich genau so für die Insolvenz einer Bank. Es ist ja nicht so dass der Betrieb sofort zusammenbricht und alles verloren ist. Der Insolvenzverwalter wird zuerst nach einer Rettung suchen. Wenn dies für das Gesamtunternehmen nicht möglich ist, wird eine Splittung in Teilbereiche vorgenommen. Wirtschaftlich rentable Unternehmensbereiche sind bei der Konkurrenz immer gern gesehen und schnell einverleibt. Der unwirtschaftliche Restbetrieb wird, mit Verlusten für die Eigentümer, aufgelöst. In unserem Wirtschaftssystem ist dies aber eine ganz normale und alltägliche Vorgehensweise.
Was geht da ab: Können wir nicht problemlos einige (zig)tausend arbeitslose Banker in unser Millionenheer der stillen Arbeitsreserve (Arbeitslose) integrieren? Erleiden wir deswegen einen Mangel? Provokativ gefragt, was produzieren denn eigentlich Investmenthäuser? Die Antwort darauf ist beängstigend: Sie nehmen Geld, verleihen es und nehmen dafür wiederum Geld (den Zins). Wenn man nun bedenkt, dass Geld letztendlich nichts anderes als eine Leistungsvergütung arbeitender Menschen ist (bzw. sein sollte), dann wird schnell ersichtlich, wer hier für wen arbeitet. Anders ausgedrückt: Sie erhalten Arbeitsleistung (von Dritten) für das Verleihen von Arbeitsleistung (ebenfalls von Dritten).
Anmerkung zum Investor: Auf dieser Basis "die Guten ins Töpfchen, die Schlechten ins Kröpfchen" konnte bisher das freie westliche Wirtschaftssystem seine Überlegenheit ausspielen. Vor diesem Hintergrund überlegt sich jeder Investor sehr wohl, ob er in einen risikoreichen Betrieb investiert. Werden die Risiken aber durch Staatsgarantien, wie dies momentan unseren Banken über den Umweg EFSF (European Financial Stability Facility) und ESM (Europäische Stabilitätsmechanismus) zugesichert wird, dann werfen auch die marodesten Betriebe auf Kosten der Allgemeinheit ansehnliche Renditen ab. Und als Großteils „maroder Betrieb“ muss unser Bankwesen momentan leider eingestuft werden.
Anmerkung zu Finanztransaktionen: Ca. 95% aller weltweiten Finanztransaktionen*) haben keinen realwirtschaftlichen Hintergrund. Das bedeutet, nur 5% aller "Geldverschiebeaktionen" wie Aktiengeschäfte, Derivate, Anleihen, Fonds, Zertifikate, Optionen und was es sonst noch so gibt, sind Investitionen in Produktions- und Dienstleistungsbetriebe. Nur diese 5% sind systemrelevant für die Wirtschaft und das Wirtschaftswachstum. Vor diesem Hintergrund ist die Systemrelevanz-Frage der Banken opportun, denn die Einlagen/Kredit-Regel sorgt dafür, dass der Geldfluss durch eine Bankinsolvenz nicht stockt. Natürlich wird der Dominoeffekt beim Fall einer Großbank weitere Bankinsolvenzen nach sich ziehen, und natürlich gehen dann auch bis zu 95% der Investitionen (in Aktien, Derivate, Anleihen, Fonds, Zertifikate und Optionen) verloren, aber der notwendige Geldfluss um den Wirtschaftskreislauf aufrecht zu erhalten, bleibt bestehen.
*) Wenn man nun weiß, dass 95% aller Finanztransaktionen keinen wirtschaftlichen Hintergrund haben, sondern nur dazu da sind um Kapital zu vermehren, dann meine ich, wir sollten zu unserem eigenen Wohle auf 95% dieser Bankdienstleistungen verzichten.